Die Radgenossenschaft der Landstrasse ist die Dachorganisation der Jenischen und Sinti in der Schweiz. Sie wurde 1975 als Selbsthilfeorganisation gegründet und entwickelte sich schnell zum Kompetenzzentrum dieser nationalen Minderheiten. Darüber hinaus unterstützt sie die Interessen der Roma und der Jenischen europaweit. Die Radgenossenschaft ist eine vom Bund anerkannte und subventionierte NGO. Seit 2023 ist sie zudem Mitglied der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), des bedeutendsten Dachverbandes nationaler Minderheiten in Europa.
Scharotl ist das Publikationsorgan der Radgenossenschaft und erscheint seit 1975 viermal pro Jahr. Es informiert über die Tätigkeiten der Radgenossenschaft, über Standplätze und Veranstaltungen. Es enthält Berichte zur Kultur der Jenischen und zur Entwicklung ihres Selbstverständnisses und ihrer Identität. Abgerundet werden die Hefte durch Geschichten, Märchen und Gedichte von jenischen Autor:innen sowie durch Abdrucke von Artikeln aus Fremdmedien.
Im Scharotl ist eine Vielzahl von Briefen betreffend das «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» der Stiftung Pro Juventute abgedruckt. Die Korrespondenz mit Behörden, Pro Juventute und Privatpersonen zeugt von den Bemühungen der Radgenossenschaft um Wiedergutmachung und um Entschädigungen für die Opfer der systematischen Kindswegnahmen zwischen 1926 und 1973. Dokumentiert wird der Weg der Jenischen und Sinti in der Schweiz zur Anerkennung als nationale Minderheit (2016) und als Opfer von «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» (2025).
Folgende Institutionen haben die Digitalisierung von Scharotl ermöglicht: