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Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires, Band 4 (1900)
Kessler, Gottfried
336 Bestallung des Scharfrichters Leonhard Vollmar zu Wil. Mitgeteilt von Gottfried Kessler in Wil. Das Amt eines Scharfrichters für die fürstlich st. gallische Landschaft befand sich bis zum Zusammenbruch des äbtischen Regiments in den Händen der Familie Vollmar in Wil und vererbte sich hier stets
Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires, Band 14 (1910)
durch die Macht der Töne glücklich aus grosser Gefahr gerettet. Wil. Gottfried Kessler... Compostella wallfahrten und kamen nach 30 Wochen wieder frisch und gesund nach Hause. Wil. Gottfried Kessler. Wie vernagelt sein. (vgl. Archiv XIII, 208). Der Ursprung dieser Redensart scheint mir, wie
Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires, Band 15 (1911)
Sittenmandate im Wiler Stadtarchiv. Von Gottfried Kessler in Wil. Unter Mandat versteht man
44 Gottfried Kessler sprechenden Satzungen betreffend Verbot des Fluchens, des Badens in den öffentlichen Brunnen u. s. w., werden aber bereits damals ausdrücklich als „alt" bezeichnet. Neu ist die folgende Bestimmung: Es soll der betrübten und armseligen Zeiten wegen (große Hitze, Mangel an
46 Gottfried Kessler mechtig an ihrem letzten Endt nit gnädig oder die Heil. Sacra- menten an ihnen verloren sein mögen etc." Solch' leichtsinniges sträfliches Fluchen und Schwören — fährt das Mandat fort — wird daher ernstlich verboten, mit der Weisung an alle Beamten und Gastwirte, die
48 Gottfried Kessler Mandat untersagt auch den Almosengenössigen den Besuch der Wirtshäuser. — 2 Mandate von 1630 und 1652 richten sich gegen den Wirtshausbesuch „lediger Leute", indem verboten wird, „die Jungfrauen an Sonn- und Festtagen in die Wirtsund Mosthäuser zu führen", und gegen die
50 Gottfried Kessler Bemerkenswert ist die Erscheinung, dass die mit der Reformation vielenorts eingetretene allzu pünktliche Sittenstrenge sich auch auf das harmlose Kinderspiel erstreckte und sich ernstlich über die fernere Berechtigung manches bis dahin unbeanstandet gewesenen Spiels besann. So
52 Gottfried Kessler „Stubetenhalten" und das „nächtliche Herumschwärmen ohne Laternen" und sagt 1620 ausdrücklich, dass ledige Mädchen nachts nicht ohne Laterne ausgehen und geheime Zusammenkünfte mit „Knaben" meiden sollen. 1640 wird dieses Verbot mit folgenden Worten erneuert: Darnebent so ist
54 Gottfried Kessler tragen sollen als höchst 6 fl. werth, die aber von wenigerem stand, sollen sich allein begnüegen laßen der Hinderführen ohne sammet vnd Tächle, auch nit köstlicher geschmückt haben, als mit steinmarderen brembt [verbrämt], alles bey straff 2 S Haller, doch werde man in dem
56 Gottfried Kessler Jtem Conrad Erhart '), Jung Großmann und M. Hans Dolder der küoffer sollen ihre manschetlin auch hinlegen und nit mehr tragen. Bei den Frauenzimmern soll absonderlich H. Schultheiß Rueffers sei. Tochter ihren Marderhut niemalen tragen, als an hohen heiligen Tagen und keinen
58 Gottfried Kessler Ohren, auch gar zu kostbare Band zu Aufbanden [Aufschlägen], Flügeren1), und dergleichen. 6. Alles guten Sammets, Atlas, Taffets, Damasts, es seye zu Hauben, Blätzen [Kopftuch?], Kappen. Halstücher, Stoß-Aermel, Schoosen, und anderen, sollen sich gemeiner Baurs- und Handwerks
60 Gottfried Kessler Bezüglich der Hochzeiten heben wir folgende Bestimmungen heraus: 1571 und 1687: Wer Hochzeiten in Wirtshäusern hält, darf nur 31 Personen laden; feiert er sie dagegen zu Hause, so ist die Zahl der Geladenen an keine Beschränkung gebunden. 1590: Den Hochzoitsgästen dürfen nur
62 Gottfried Kessler notieren — den „jungen Knaben" gestattet, denselben auch fernerhin beizubehalten. Übrigens verzeichnen auch wilische Rechnungsbücher aus jener Zeit eine ständige Ausgabe von einigen Schillingen an die Schuljugend, um am Gregoriustage (12. März) in der Thurau „den üblichen
64 Gottfried Kessler Trocknen aufhängen, noch viel weniger bei oder in andern Gütern. Ebenso ist verboten, die Zäune zu zerreissen, die Zäune, „hagdaimen", Stecken oder Rebpfähle wegzunehmen und wegzutragen. 3. In den „Hölzern" der Stadt darf von denen, die es nötig haben, nur geholzt werden, wie
66 Gottfried Kessler Proben nur zu häufig zeigten, dass sie „dem gemeinen Mann einen lautern blauen Dunst für die Augen streichen, liegen und betriegen, sich eines mehrern, weder sio erfahren und ihnen zustath, unterfangen, dadurch ehrlich Leutt in grosse Kosten, auch sogar zu Zeiten um Leib und
68 Gottfried Kessler Im Jahre 1611 werden für die Trünke an Ostern, Neu- j ahr stag und „Räthonschenken" „Trommeln, gigen und Pfifen" abgeschafft. Am Endschiossen der Schützengesellschaft muss es ehedem sehr laut und lärmend zugegangen sein, wie dies aus folgender Stelle ersichtlich ist: Rath voi
Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires, Band 16 (1912)
G e w a n d 1 ä u s e n („Häslüs"! unfehlbar sicher sei. Wil. Gottfried Kessler. Volkskundliche
Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires, Band 20 (1916)
lìti Das festliche Jahr in Wil (St. Gallen). Von Gottfried Kessler, Wil. Wie die meisten schweizerischen Landstädte, so ist auch Wil, die ehemalige zweite Residenz der Fürstäbte von St. Gallen, reich an volkstümlichen Sitten und Gebräuchen. Besonders zur Zeit der äbtischen Herrschaft bot das Jahr
192 Gottfried Kessler den die Kerzchen angezündet und auf den Tisch gestellt, um den sich nun die ganze Familie setzte und laut den Rosenkranz betete. Der Zahl der Beter entsprach diejenige der brennenden Lichtlein. Wessen Kerzchen zuerst heruntergebrannt war, beziehungsweise erlosch, der musste
194 Gottfried Kessler Wahrscheinlich stammten die „Tüfel" mit ihren grotesken Larven noch aus jener Zeit, da man am Karsamstag Abend in der Kirche beim hl. Grabe die Auferstehung des Herrn dramatisch darzustellen pflegte, wobei als Teufel gekleidete Personen die besiegte Hölle verkörperten. Einer
196 Gottfried Kessler Leichtgläubigen den Auftrag, beim Nachbar schnell die „Scheiterscheere" zu entlehnen usw. Zu meiner Knabenzeit meldete man sich gegenseitig als neueste Neuigkeit: „De Merz hat sie fürt g'macht", weil damals in einem Gasthofe Wils der Portier — ein stadtbekannter lustiger Mann
198 Gottfried Kessler dramatisch dargestellt, indem man nach dem Nachmittagsgottesdienste ein von zwei Engeln flankiertes Christusbild unter dem dreimaligen Wechselgesang „Ich steige zu meinem Vater hinauf" und unter Pauken- und Trompetengeschmetter zum Gewölbe emporzog, wo es durch eine Öffnung im
200 Gottfried Kessler blauen Äuglein eines künftigen Brüderchens oder Schwesterchens ganz deutlich aus dem Grunde heraufblinzeln gesehen haben!" An Maria Himmelfahrt (15. August) besteht seit altem der Brauch, das Madonnabild, welches bei der an diesem Tage stattfindenden Prozession herumgetragen
202 Gottfried Kessler der Mannspersonnen 105, der Knaben, so am St. Nikolaustag umbgezogen, 34!". — Im Übrigen unterscheidet sich heute die St. Nikolaus-, wie auch die Weihnachts-und die Neujahrsbescherung nicht wesentlich von derjenigen an andern Orten der Ostschweiz. Einen äusserst originellen
Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires, Band 12 (1908-1909)
47 Sagen aus der Umgegend von Wil (Kt. St. Gallen).1) Von Gottfried Kessler in Wil. Vorbemerkung. Die nachstehend verzeichneten Sagen hat der Herausgeber im Laufe der Zeit unmittelbar aus dem Volksmunde gesammelt ; diejenigen aus Wängi sind ihm von seinem seither verstorbenen Vater (1828—96
48 Gottfried Kessler und dabei zu rufen: „Popperli, bring Brot!" oder: „Popperli, bring Mehl!" u.s.w., und flugs stand das Gewünschte, von unsichtbarer Geisterhand herbeigeschafft, auf dem Tische. (Niklaus Rütti). Poltergeist in Lanterswil (Thurgau). In einem dortigen Bauernhause trieb vor Zeiten
noch das leere Halstuch in der Hand, die „Sau" war und blieb verschwunden (J. N. Kessler). Pudel im
50 Gottfried Kessler Der Sil her hüti er bei Glatt bürg1). In der Umgebung tier ehemaligen Giels Glattburg (an der Grenze der Gemeinden Oberbüren und Flawil) haust ein Ungeheuer, der ..Silborhüfler", der allerlei Schabernack treibt, die „Gatter" an den Weidhägen auf und zu macht, die Brunnen
52 Gottfried Kessler Geheimnisvolle Höhle bei Niederbüren. In der Nähe der sogenannten Kobosenmülile" (Jakobsmühle) ist der Eingang zu einer Art Höhle, von der unter den älteren Leuten jener Gegend allerlei Sagen gehen. So heisst es z. B., die betreffende Höhle bezw. Gang sei von den „Erdmännchen
54 Gottfried Kessler des weichen, moorigen Bodens ihre Fuhrwerke u. s. w. nicht mehr vorwärts brachten, mussten sie auch die schwere Kriegs- kassc im Stiche lassen. Damit sie nicht den nachrückenden Feinden in die Hände falle, vergruben sie dieselbe in die Erde, wo sie immer noch liegt. (Niklaus
. Gottfried Kessler. ') Variante : Carmintran, Carmintran On pou po sti sauvadzo Po le petits, po le
Gelbsucht empfahl sie Schöllkraut (Chelidonium majus) in tien Schuhen zu tragen. Wil. Gottfried Kessler